Major Erich Hartmann

Am heutigen Tag wurde 1922 im schwäbischen Weissach (bei Stuttgart) unser deutscher Fliegerheld Erich Hartmann geboren. Unser Geburtstagskind ist mit seinen 352 bestätigten Abschüssen das Fliegerheld der Fliegerhelden. Errungen hat er seine Luftsiege mit unserer Me-109, dem unverwüstlichen Standartjäger unserer Luftwaffe. Und zwar an der Ostfront mit unserem Jagdgeschwader LII, das es auf 9000 abgeschossene Flieger gebracht hat. Seine bessere Hälfte Ursula Paetsch ehelichte unser Erich Hartmann 1944 und hatte mit ihr zwei Kinder. „Flieger empor“ hören wir zu Feier des Tages: https://www.youtube.com/watch?v=4-uPbAB_4g8

„Wir fliegen durch silberne Weiten,

Selig dem Himmel gesellt,

Schweben und sinken und gleiten

Über unendliche Breiten,

Die Gott uns zum Schauen bestellt.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden zum Kämpfen geboren,

Augen stets offen und klar!

Klingt die Musik der Motoren,

Fühlen wir uns unverloren

Und furchtlos in jeder Gefahr.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden nicht immer gewinnen,

Dennoch! uns schreckt keine Not!

Leben, Vergeh’n und Verrinnen,

Aber der Glaube tief innen

Ist stärker als Not und Tod.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!“

Als Meister ist auch unser Erich Hartmann nicht vom Himmel gefallen und so hört ihr nun bei den Geschichtsschreibern Raymond Toliver und Trevor Constable („Holt Hartmann vom Himmel! Die Geschichte des erfolgreichsten Jagdfliegers der Welt“) von den Lehrmeistern unseres Fliegerhelden:

„Als Hartmann nach seiner Genesung wieder zur Staffel zurückkehrte, war er ruhiger geworden. Das blinde Draufgängertum war durch Besonnenheit unter Kontrolle gebracht. Hartmann fand, daß man genug Zeit hat, etwas zu einem Ende zu bringen, wenn man wußte, wo die eigenen Grenzen lagen. E war entschlossen, keinen Gegner an Paule Rossmann heranzulassen, solange er für ihn Deckung flog. Und Rossmann sollte ihm zeigen, wie man es richtig machte. Seine Bewunderung für Rossmanns elegante Überraschungsangriffe und dessen Treffsicherheit auf größere Entfernung wuchs immer mehr. Bald mußte Hartmann auch mit anderen Experten der VII. Staffel fliegen. Seine Heranbildung im Luftkampf nahm Formen an. Experten mit langen Abschußlisten, alles Ritterkreuzträger und harte Burschen, wandten in der Mehrzahl völlig andere Methoden an als Rossmann, der zwar ein Flieger mit „Köpfchen“ war, aber nicht die Muskeln zum ermüdenden Kurvenkampf hatte. Hartmann analysierte die verschiedenen Techniken, hielt Rossmanns Art zwar für die beste, aber er lernte auch von jedem der drei Kurvenkämpfer, mit denen er jetzt flog, etwas Wesentliches hinzu. Da war der robuste Feldwebel Dammers, ein untersetzter Krieger von 30 Jahren, der seit August 1942 das Ritterkreuz trug. Dammers war ein „Muskelflieger“, ein hart kurvender aggressiver Kurvenkämpfer, der seinen Gegner körperlich fertig machen konnte, bevor er zum Abschuß ansetzte. Während Hartmann Dammers Rücken frei zu halten suchte, lernte er einige Hauptnachteile des Kurvenkampfes kennen: die Verwundbarkeit durch andere Flugzeuge des angegriffenen Verbandes und die mangelhafte Übersicht über den Kampf. Alfred Grislawski war etwas mehr Flieger mit Kopf als Dammers, aber auch er investierte noch viel Muskelkraft. Er war im letzten Sommer ebenfalls mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet worden, und er war es gewesen, der Hartmann auf den verwundbaren Ölkühler an der Unterseite der Il-2 hingewiesen hatte. Grislawski, der genauso überlegt wie angriffslustig war, war einer der Spezialisten des Jagdgeschwaders LII für Il-2-Abschüsse und ein überlegter Taktiker. Am Strand des Schwarzen Meeres trat er später auf eine Mine und wurde schwer verwundet. Er überlebte den Krieg mit 133 Luftsiegen als Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz. Oberleutnant Josef Zwernemann war ein Flieger mit Kopf und Muskeln. Als Hartmann als Rottenkamerad für ihn eingeteilt wurde, war Zwernemann 26 Jahre alt und hatte schon über 60 Luftsiege erkämpft. Er ist am 8. April 1944 in der Nähe von Gardelegen nach einem heftigen Kurvenkampf gefallen. Er hatte abspringen müssen und war von gegnerischen Jägern an seinem Fallschirm hängend erschossen worden. Diese drei Tiger hatten eine Methode, die sich entscheidend von Rossmanns Taktik abhob. Sie gingen nahe heran, um dann erst zu schießen. Ihre Angriffe auf kurze Entfernung waren zunächst eine Überraschung für Hartmann, weil Rossmanns Können das Abschießen von Flugzeugen auf große Entfernung relativ leicht erscheinen ließ. Ohne Zweifel waren auch Grislawskis, Dammers und Zwernemanns Methoden wirksam. Hartmann mußte daran denken, daß er seinen ersten Abschuß auch durch einen Nahangriff gegen eine Il-2 erzielt hatte. Er machte sich Gedanken darüber, ob nicht die beste Methode möglicherweise in Rossmanns Überraschungstaktik plus dem Schießen aus nächster Entfernung liegen könne. Während er mit diesen Experten als Rottenkamerad flog, fand Hartmann wenig Gelegenheit, selbst zum Schießen zu kommen. Die Blutsauger vom Rücken der Kameraden fernzuhalten, war keine leichte Aufgabe. Darüber hinaus ließen die ständigen Verlegungen der VII. Staffel von einem Feldflugplatz zum andern Hartmann nicht zur Ruhe kommen. Im Januar verlegte die Staffel von Mineralnyje Wody nach Armavir, um die Absetzbewegungen deutscher Heeresverbände zu schützen. Aber schon nach wenigen Tagen machte die vorrückende Rote Armee die neue Basis unbenutzbar. Hartmann sah traurig zu, wie neun gute Me 109 gesprengt wurden, weil das Wetter es unmöglich machte, sie herauszufliegen. Danach mußten die Behelfsflugplätze in Krasnodar, Maikop und Timoschewskaja geräumt werden. Nach einer kurzen Einsatzzeit in Slawianskaja verlegte die VII. Staffel zuletzt nach Nikolajew, wo sie mit der III. Gruppe vereinigt wurde. Es waren harte, hektische Zeiten für einen jungen Einsatzpiloten. Und es gab Zeichen, daß die Bedingungen noch härter werden sollten. Als Hauptmann Sommer als Staffelkapitän der Siebten am 10. Februar 1943 seinen 50sten Luftsieg erzielt hatte, bekam er trotzdem kein Ritterkreuz. Bis dahin reichten 50 Luftsiege an der Ostfront für die Verleihung des Ritterkreuzes aus. Jetzt aber hatten sich die Anforderungen genau wie der Kampf gegen Rußland bedeutend verschärft. Im Januar und Februar 1943 erschien Hartmann das Ritterkreuz wie ein weit entferntes, unerreichbares Ziel. Seinen zweiten Luftsieg erzielte er dann erst am 27. Februar 1943. Bald danach erschien bei der VII. Staffel der Mann, der Hartmann den wesentlichen Anstoß geben sollte: Oberleutnant Walter Krupinski. Es war der gleiche Mann, der an jenem Tag gerade aus seiner bruchgelandeten Me 109 entkommen war, an dem Hartmann in Maikop eingetroffen war. Der neue Staffelkapitän übernahm die VII. in für ihn typischer Art und erntete damit sofort Hartmanns Respekt: Krupinski kam in Taman Kuban an, stellte sich als neuer Staffelkapitän vor und verlangte sofort ein einsatzbereites Jagdflugzeug. Er startete, ging auf freie Jagd, wurde prompt abgeschossen und mußte abspringen. Nachdem er mit dem Wagen zum Platz zurückgebracht worden war, verlangte er eine andere Me 109, startete sofort wieder, erzielte diesmal zwei Abschüsse und kam heil zum Flugplatz zurück. Über diesen Mann gab es keinen Zweifel: der war ein Tiger, der brauchte keine Kasernenhofallüren, um seine Soldaten zu führen. Hartmann mochte Krupinski sofort…“

Hinterlasse einen Kommentar